Horst Seehofer (CSU), bayerischer Ministerpräsident, spricht nach seiner letzten Sitzung des bayerischen Ministerrats in einer Pressekonferenz in der Staatskanzlei.
Duftmarke zum Amtsantritt: Seehofers Interview zum Islam / picture alliance

Horst Seehofers Islam-Interview - Eine Kampfansage an Merkel

Mit seinem Interview zur Rolle des Islam in Deutschland wendet sich Horst Seehofer vor allem gegen Angela Merkel und die SPD. Echte Erkenntnis bietet der neue Heimatminister zwar nicht. Aber über Probleme muss offener gesprochen werden

Alexander Marguier

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Das war jetzt also Horst Seehofers Einstand. Kaum ist er als neuer Innen- und Heimatminister im Amt, setzt er ein paar Duftmarken. Was heute im Interview mit der Bild-Zeitung von ihm zu lesen ist, muss jedenfalls als klare Ansage verstanden werden: Jetzt wird durchgegriffen, und zwar insbesondere beim Thema Abschiebungen, sichere Herkunftsländer und Anker-Zentren für Asylbewerber.

Das alles klingt so resolut, als würde die CSU in Berlin allein regieren – und als hätte sie mit der aktuellen Situation selbst überhaupt nichts zu tun. Was natürlich auch die beiden Bild-Kollegen gemerkt und ihrem Gegenüber die Frage gestellt haben, warum jetzt plötzlich alles gelingen solle, was vorher nicht geklappt habe. Seehofers Antwort: „Der Bund wird beim Thema Abschiebungen künftig mehr Verantwortung übernehmen.“ Zuständig sind bekanntlich die Länder, und ob die sich vom Bundesinnenminister einfach so die Richtung vorgeben lassen, darf zumindest in einigen Fällen bezweifelt werden. Man denke nur an das linksgrün regierte Berlin, wo Ideologie allemal mehr zählt als bürgernahe Politik. Wenn Horst Seehofer an seinen Worten gemessen werden soll, wird er sich also einiges einfallen lassen müssen. Zumal der sozialdemokratische Stegner-Flügel auch noch ein Wörtchen mitreden wollen dürfte. Die GroKo besteht bekanntlich nicht nur aus einer, sondern aus drei Parteien.

Weniger gegen Muslime als gegen die Kanzlerin

Insofern richtet sich Seehofers Islam-Zitat aus demselben Bild-Interview („Nein, der Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das Christentum geprägt“) weniger gegen Muslime als vielmehr gegen die eigenen Mit-Koalitionäre. Denn von Angela Merkel ist die gegenteilige Meinung wörtlich hinterlegt  wie sie es auch soeben erst wieder durch ihren Pressesprecher hat verlautbaren lassen. Die SPD wiederum sieht das mindestens genauso wie die Kanzlerin. Man könnte also auch von einer Kampfansage Seehofers sprechen. Aber eben in eine andere Richtung, als es auf den ersten Blick erscheint.

Für sich genommen sind Seehofers Sätze über den Islam ja weitgehend inkonsistent: Der Islam gehöre nicht dazu, Muslime aber schon – allerdings müssten sie „mit uns leben, nicht gegen uns“. Davon abgesehen, dass der hundertste Aufguss der Gehört-dazu-gehört-nicht-dazu-Debatte so wenig Erkenntnisgewinn bringt wie am ersten Tag, kann man sich schon fragen, ob Seehofer mit seinem Verständnis von Muslimen einigermaßen à jour ist. Denn es ist ja weder in Bayern noch im finsteren Preußen so, dass Muslime grundsätzlich „neben“ oder „gegen“ den Rest der Bevölkerung leben würden. Für jemanden, der sich in der Bundesrepublik des 21. Jahrhunderts den Titel eines Heimatministers ausgesucht hat, ist dieser generalisierende Ton gewiss nicht der richtige Ansatz.

Schwierigkeiten, über die man offener diskutieren muss

Im Detail wiederum gibt es natürlich Schwierigkeiten zuhauf – angefangen beim radikalen Islam bis hin zu der Frage, warum viele Anhänger dieser Religion sich tatsächlich schwerer tun bei Bildung, bei Integration und bei der Akzeptanz des Rechtsstaats, als es in anderen Migrantengruppen der Fall ist. Wenn über solche Sachen endlich offener diskutiert würde, dann wäre das in der Tat ein großer Gewinn. Seehofers Auftakt im neuen Amt klingt aber eher nach Paternalismus als nach Pragmatismus. Und dass er sich jetzt ausgerechnet mit den „muslimischen Verbänden an einen Tisch setzen und den Dialog suchen“ will, ist auch nicht gerade vielversprechend. Zumindest dann nicht, wenn doch nur wieder die üblichen Betonköpfe vom Zentralrat der Muslime oder von den türkischen Lobbygruppen dabei sind. Die sind nämlich eher das Problem als die Lösung.

Aber wie gesagt: Um den Islam dürfte es Seehofer bei seinem Interview in erster Linie gar nicht gegangen sein. Er wollte vielmehr gleich am ersten Tag ein paar Pflöcke in der GroKo-Landschaft einschlagen, damit CDU und SPD wissen, dass von nun an auch schwieriges Terrain nicht mehr unbewirtschaftet bleibt. Horst Seehofer dürfte auf seine alten Tage kaum nach Berlin zurückgekehrt sein, um wie sein Vorgänger de Maizière bei jeder Amtshandlung vorher im Kanzleramt um Erlaubnis zu bitten. Deswegen diese markigen Worte, mit denen natürlich auch die Wähler der AfD angesprochen werden. Das kann man zynisch finden oder nicht. Aber immerhin verteidigt die CSU noch ihren Anspruch, auch für eine politische Klientel rechts der politischen Mitte verantwortlich zu sein. Und da kommt man mit blutleerem Merkel-Sprech und linksgrüner Genderstern-Diktion nicht unbedingt weiter.

Man brauche Rücksichtnahme und Verständnis füreinander, um das Auseinanderdriften der Gesellschaft zu verhindern, so Seehofer sinngemäß in der Bild. Das stimmt. Sein Interview war in der Hinsicht bestimmt kein einleuchtendes Beispiel. Aber ein Skandal war es auch nicht.

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Christa Wallau | Fr., 16. März 2018 - 14:33

Seehofers Aussage ist als Auftakt zum Wahlkampf in Bayern zu werten, nicht viel mehr als das.
Er weiß genau, daß er in der Koalition mit einer hochgradig weidwund geschossenen SPD und in Konkurrenz zu den Länder-Innenministern keine wirklich konsequente und harte
Politik gegen illegale Migranten machen kann, aber er vermag große Töne zu spucken, die der CSU in seiner geliebten Heimat helfen, wieder Boden zu gewinnen.
Es ist sozusagen der letzte Dienst, den Seehofer den Bayern leisten will. Schließlich möchte er in erster Linie d o r t in guter Erinnerung bleiben. Deshalb auch der von ihm
geforderte Zusatz der "Heimat" zu seinem Innenministerium.

An "Deutschland" als Gesamtstaat - Heimatland der Deutschen - denkt sowieso keiner mehr, der in der Politik eine Rolle spielt, es sei denn: Er oder sie ist in der AfD.
Aber die - das müßten wir ja nun doch allmählich a l l e wissen - ist eine verkappte Nazi-Partei.
Noch Fragen?

Liebe Frau Wallau,

mit Freude lese ich Ihre Kommentare, nicke zu jedem Ihrer Sätze, mit Ihren Kommen-
taren setze ich mich gerne mental auseinander. Jedoch heute blicke ich nicht ganz
durch. Denn:
"Aber die - das müßten wir....alle wissen - ist eine verkappte N a z i-Partei!
Welche Partei meinen Sie damit? AfD ? oder CSU?

Übrigens, liebe Frau Wallau, ist es doch ganz egal - Wahlkampf hin oder her - daß dies jemand sagt. Seehofer ist auch für mich nicht mehr das non plus ultra. Aber
wo er Recht hat er Recht. Und Alle kriechen aus ihren Tiefen: Merkel, Trittin (er
hat es besonders nötig. Priorität sollte für ihn die Aufarbeitung der unrühmlichen
"Grünen-Vergangenheit" sein). Die Linken etc. etc.
Mit freundlichem Gruß, Brigitte Simon, München (keine CSU-Wählerin, nicht mehr)

Das mit der Nazi-Partei? Ich finde in deren Parteiprogramm bisher lediglich sehr große Ähnlichkeiten mit der CDU vom Anfang des Jahrtausends. Und bitte nicht wieder auf einzelne Mitglieder zeigen, bei der Linken suchen die heute noch nach Wegen zum Kommunismus. Da schüttelt es mich eher, die haben nämlich bewiesen, was sie mit widerstrebenden Bürgern so machen! Bautzen und Hohenschönhausen lassen grüßen.

Er hat etwas selbstverständliches ausgesprochen, egal aus welchen Gründen. Mutti muss sich natürlich direkt auf die Seite ihrer muslimischen Lieblinge schlagen, Empathie für das eigene Volk ist ihr völlig fremd. Seehofer ist intelligent genug andere Akzente als sein Vorgänger zu setzen. Zweifel sind zwar angesagt, aber es kann ja nur noch besser werden.

Wo er Recht hat, hat er Recht:
Der Islam gehört NICHT zu Deutschland!
Wir in Deutschland leben aus der christlich-jüdischen Tradition und dazu gehört eben auch die vom Islam abgelehnte neutestamentliche "Feindesliebe", die man in unsere aktuelle Zeit übersetzen kann mit "Akzeptanz und Wertschätzung Andersdenkender"!
Rosa Luxemburg hatte es treffend zeitgemäß formuliert:
"Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden!"

Ja,verehrte Frau Wallau,oft lese ich Ihre Kommentare mit der Feststellung,Sie treffen immer die richtigen Worte.Wie "oben" stimme ich Ihnen 100% zu.Muss aber einfügen,die Cottbuser haben es auch begriffen und die leben in Brandenburg.
Die ewigen "ja" Sager kenne ich auch, bin ja in der sowjetisch besetzten Zone groß geworden.Mit TV Blick aber immer bestens informiert habe ich an den damaligen(1989)Demos fast immer teil genommen.Auch bei jüngst stattfindenden demokratischen Demos bin ich fast immer dabei, also kein Angsthase wie Andere.Das zu erwartende Desaster wird mit zunehmender Regierungslaufzeit der GROKO expotential beschleunigt.Möge es aber bitte nicht 1933 ähneln.
Ich setze auf die Kraft eines Herrn Seehofer als Heimat-Minister, wenn nicht der,wer sonst soll D retten?Nur noch das Volk,wobei ich die "Grünen + Linken ausschließen muss.Mit dem Volk haben die nichts zu tun.Nicht mit dem deutschem Volk,mein Amen.
Unsre Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer..weil sie..

Wolfgang Brocke | Fr., 16. März 2018 - 14:46

ich glaube nicht daran, daß er das auch tut!
Er hat schon sehr oft den Mund so voll genommen.
Zum Anderen kann es sein, daß er damit nur die Wähler in Bayern stimmulieren will!
Frau Merkel, Die UNO und die EU Verlangen die Einwanderung in Deutschland! Was will Seehofer dagegenhalten ?

Karin Zeitz | Fr., 16. März 2018 - 14:53

ist der bayerische Löwe losgesprungen. Mal sehen, wie lange die Landung als Merkels Bettvorleger dieses Mal dauern wird.

Kostas Aslanidis | Fr., 16. März 2018 - 19:40

Antwort auf von Karin Zeitz

Ein zahnloser Tiger ist dem Untergang geweiht

ingrid Dietz | Fr., 16. März 2018 - 20:12

Antwort auf von Karin Zeitz

Ob und wie lange Frau Merkel die/ihre Kritiker noch im Zaun hält bzw. den ihnen verpassten Maulkorb tragen werden ?
Es werden noch Wetten angenommen !

Peter Schultheiß | Sa., 17. März 2018 - 09:18

Antwort auf von Karin Zeitz

Und trotzdem bin ich dankbar dafür, dass endlich einmal jemand gegen Schäuble, Wulff und Merkel aufgestanden ist. Man kann doch nicht einfach hinnehmen, dass der Islam zu Deutschland gehört - ich kann gut auf das Frauenverständnis des Islam und die Scharia verzichten. Übrigens auch auf die inneren Auseinandersetzungen des Islam auf deutschem Boden!

Sven Bergmann | Fr., 16. März 2018 - 14:56

vom Löwen zum staubigen Bettvorleger: in drei... zwei ...eins...

Ach so. Er redet mit den bisherigen Funktionären.
Hatte irgendwer ausser Verbalakrobatik etwas ernsthaft Neues erwartet?

Vielleicht kommt ja noch was.
Es ist schliesslich Landtagswahl im Herbst.
Bis dahin muss noch ein bisschen Kosmetik her.

Peter Krebs | Fr., 16. März 2018 - 15:19

Nein, er gehört nicht dazu. Er ist zwar auf dem Spielfeld der Religionen, bringt sich aber durch sein
Auftreten in der Gesellschaft oder als potentieller Gefährder selbst ins Abseits. Grüne, Linke, Rote und Schwarzlinke begreifen es nicht oder sind ideologisch so geimpft, daß sie es nicht wahrhaben wollen.
Seehofer könnte ein Segen in seiner Funktion als Innenminister sein. Warten wir mal ab, ob nach der Positionierung auch Taten folgen.

Liebe Frau Merkel,
bevor sie diese Behauptung in die Welt setzen, dass der Islam zu Deutschland gehört, sind sie verpflichtet, den Bürgern dieses Landes zu erklären, was überhaupt für sie “der Islam” ist!
◾Gehört die Aufteilung der Welt in Gläubige und Ungläubige auch zu Deutschland?
◾Was ist mit dem Dschihad?
◾Was ist mit Polygamie? Was mit Kinderehen?
◾Was ist mit der Todesstrafe für Apostaten?
◾Was ist mit Körperstrafen für Diebe, Ehebrecher, Alkoholtrinker oder auch
Menschen mit eigener Meinung?
◾Was ist mit Frauenrechten, die im Islam nicht vorhanden sind und auch bei uns
nicht akzeptiert werden?
◾Was ist mit Sklaverei, die im Islam nicht verboten ist?
◾Was ist mit dem Recht der Kinder, Angstfrei erzogen zu werden und nicht mit der
Drohung, mit Höllenqualen aufzuwachsen zu müssen?
Gehört das alles auch zu Deutschland?
Bevor man als Politiker redet, sollte man nachdenken und die Mitmenschen nicht für dumm verkaufen wollen!

Bernhard K. Kopp | Fr., 16. März 2018 - 15:26

Ich stimme Seehofer inhaltlich zu, weil die Aussage, dass 'der Islam', sozusagen das ganze Ding, zu D und Europa gehöre nur für einen Intellektuellen aus Grossburgwedel, und eine links-grün-affine Pastorentochter aus der Uckermark verdaulich ist. Andererseits ist die Debatte auch Wortklauberei und Seehofer's Satz Effekthascherei. Seriöse Politik geht anders.

Arndt Schuster | Fr., 16. März 2018 - 15:33

Mit Verlaub, Herr Marguier, eine Kampfansage an Merkel zu erkennen ist doch Schwachsinn. Wer kann Seehofer auch nur noch ein Wort glauben? Er hat zwar schon 2015 die "Herrschaft des Unrechts" richtig erkannt, dem aber keinerlei Konsequenzen folgen lassen. Er wird auch diesmal wieder einknicken!
Dabei wäre es höchste Zeit, die Masseneinwanderung und den Familiennachzug aus muslimischen Ländern sofort zu stoppen. Die dazu von der AfD geforderte sofortige Grenzschließung verbunden mit effektiven Grenzkontrollen wurde heute im Bundestag vom Altparteienkartell, zu dem mittlerweile auch die FDP gehört, abgeschmettert. Armes Deutschland! Herr Seehofer glaubt ja offenbar auch, dass es unter seiner Ägide zu einer Rückführungsoffensive kommt. Er wird sich daran die Zähne ausbeißen, denn dafür sind die Länder zuständig. Zudem gibt es mehr als 300 000 Asylklagen, die im Durchschnitt sieben Monate dauern.

Recht haben Sie, Herr Schuster. Es gibt einen unheimlich guten Artikel von Ansgar Neuhof in der „Achse des Guten“, in der dieser akribisch anhand von Parteibeschlüssen, Zitaten und Sitzungsprotokollen des bayrischen Landtages darlegt, wie die CSU wieder und wieder Ansagen gemacht hat, die sie später wieder kassiert hat. Natürlich Seehofer vornedran, aber auch alle anderen Großkopferten in der CSU - von Dobrindt bis - zu meinem -Entsetzen- Söder haben mitgezogen. Am entlarvendsten fand ich, daß die CSU Anträge der AfD im Landtag abgeschmettert hat, die sie ein paar Wochen später selbst fast wortwörtlich gestellt hat. Nein, egal was Drehofer mal wieder vor sich hinbrabbelt (vermutlich nur, um Söder am Tag von dessen Amtseinführung die Show zu stehlen): Ich habe arge Befürchtungen, daß die CSU, in der ja wohl nicht wirklich noch jemand an eine absolute Mehrheit in Bayern glaubt, in Wirklichkeit, wie Merkel es immer getan hat, auf Schwarz-Grün hinarbeitet.

Die haben durch Parolen, Menschen die sich nicht getraut haben, die AfD zu wählen, geholt. Aber die werden nächstes mal ihr Kreuz bei der Alternative tun. Wie kann ein gesamtes Parlament gegen Grenzkontrollen sein. Das ist nur Krank. Das Land Deutschland ist denen egal. Unglaublich.

Karl-Heinz Lösche | Fr., 16. März 2018 - 15:38

Dieses Trotzköpfchen! "Mutti" wird ihm schon zeigen, wo es lang geht.

Merkel ist mittlerweile von Kritikern und Skeptiker umgeben, von denen immer mehr den ihnen verpassten Maulkorb wegwerfen !
Fakt ist: A.K.K. kann die Truppe garantiert nicht zusammen halten !
Wie gesagt:
es wird noch spannend in Berlin !

Ingrid Gathmann | Fr., 16. März 2018 - 15:42

Wie wahr! Aber diese Aussage von Horst Seehofer? Soll der Wähler das glauben? Horst allein gegen CDU und SPD? Ich nehme an, er will sich bei potentiellen AfD-Wählern einschmeicheln. Aber ob diese ihm glauben, sei dahin gestellt.
Warten wir es ab.

Samuel von Wauwereit | Fr., 16. März 2018 - 16:00

Frage an den Autor: Gehört das Christentum zur Türkei? Schließlich sind große Teile davon auf dem Boden der heutigen Türkei entstanden und bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren auch noch große Teile der Bevölkerung der heutigen Türkei Christen.

Wolfgang Henning | Sa., 17. März 2018 - 10:16

Antwort auf von Samuel von Wauwereit

Eine richtige Fragestellung, Herr von Wauwereit, so lange jemanden die Todesstrafe droht, wenn er in islamisch geprägten Ländern offen für das Christentum wirbt, oder auch nur in der Öffentlichkeit eine Bibel in der Hand trägt, so lange muss auch der politische Islam in Europa infrage gestellt werden. Keiner der islamischen Verbände in Europa erhebt seine Stimme gegen die Gräueltaten der Christenverfolgung und -ermordung, oder auch nur der staatlich geförderten Diskriminierung in diesen Ländern. Hierzulande fühlen sich Muslime beleidigt, wenn wir unsere christlich geprägten Traditionen zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten ausleben. Sie "fordern" das Abhängen von Kreuzen in Schulen und öffentl.Gebäuden und eine Änderung unserer Essgewohnheiten. Sie stellen mehrheitlich die Scharia über das Grundgesetz und leben ihre eigene Gerichtsbarkeit unter der Vorherrschaft krimineller Familienclans aus.
Dieser Islam ist leider in Europa Wirklichkeit geworden, aber er gehört nicht zu Deutschland.

Alf Torsten Werner | Fr., 16. März 2018 - 16:08

Es war im Mai 2012, als Markus Söder, damals Finanzminister, in Nürnberg auf dem Kulturfest der staatstreuen türkischenDitib-Gemeinde vor etwa 1000 Zuhörern im Festzelt sagte: "Der Islam ist Bestandteil Bayerns". Ob Seehofer mit seiner neuesten Aussage Wähler von der AfD zurückholen wird, dürfte demnach höchst unge-wiss bleiben!

Marianne Bhatia | Fr., 16. März 2018 - 17:00

Der Islam gehört zu Deutschland? Was fuer ein Aussage?
Richtig und Fakt ist; es leben Muslime in Deutschland. Das heißt aber nicht das wir uns
mit dem Islam Beschaeftugen muessen.
Religionszugehörigkeit ist ein rein private Angelegenheit und hat nichts mit Politik zu tun.
Schluss Pasta. Hoeren wir doch endlich auf uns den ganzen Tag mit dem Islam|dem Muslem zu beschaeftugen. Wer in zdeutschland lebt mit dem Deutschen Grundgesetz. Basta!

Marie Werner | Fr., 16. März 2018 - 17:15

....was Herr Seehofer sagt oder wie er die Worte dreht. Vollkommen klar- alles zielt auf eine Wählergruppe -AFD- hin.
Doch weder Merkel noch Seehofer werden die AFD Wähler zurück gewinnen. Warum? Weil genau diese Menschen Rückgrat haben und trotz Diffamierungen mit übelsten Beschimpfungen zu dieser Partei stehen. Es sind nämlich Bürger, die sich nicht (nicht mehr) manipulieren lassen.

Löffelt die Suppe aus die ihr euch selbst eingebrockt habt.

Sie haben vollkommen recht. Frau Merkel will ja die "AfD aus dem Bundestag heraushaben". Die AfD-Wähler werden die Unionsparteien nicht zurückholen. Das sind nämlich in der Regel gar keine "Protestwähler", sondern Leute, die die AfD aus Überzeugung wählen. Dazu zähle ich auch. Man sehe sich nur das völlig unwürdige Schauspiel an, als die AfD den Antrag einbrachte, die deutsche Sprache in das GG aufzunehmen. Obwohl die CDU auf dem Bundesparteitag 2016 das gleiche einstimmig beschlossen hatte, wurde der AfD-Antrag von der Union wegen "Deutschtümelei" abgelehnt. Ich bin immer wieder erstaunt, über was für ein Reservoir an klugen Leuten die AfD im Bundestag verfügt. Die sind auf jeden Fall den anderen Parlamentariern intellektuell und moralisch überlegen!

das Problem ist, dass wir alle mit löffern müssen.

Werner Peters | Fr., 16. März 2018 - 17:23

Die ersten bzw. letzten Zuckungen eines völlig überforderten Ministers. Diesen Deutungskampf (ISLAM zu D oder nicht) hätte er mal vor Monaten mit seiner Kanzlerin ausgefochten, nicht jetzt. Aber lang macht er's sowieso nicht mehr, er ist seit der Wahl total angeschlagen.

Friedrich Rhein | So., 18. März 2018 - 20:00

Antwort auf von Werner Peters

Dass Seehofer es vor der Bundestagswahl nicht zu einem Kampf gegen Merkel kommen lassen wollte/konnte, ist doch völlig klar. Das hätte der Union als Ganzes geschadet und ihr Wahlergebnis noch weiter nach unten gedrückt. Also: total unvernünftig. Jetzt lasst ihn halt mal in Ruhe mitregieren und mitagieren. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Im übrigen: Wenn die Bayern könnten, wie sie wollten, würde im Rahmen des Finanzausgleichs kein Euro mehr nach Berlin fließen.

Petra Horn | Fr., 16. März 2018 - 17:33

Wie lange dauert es diesmal, bis er sich in einen Bettvorleger gewandelt hat?
Solange die Grenzen nicht dichtgemacht werden, ist das alles eitles Geschwätz.
Asylantrag müssen im Ausland gestellt werden!
Antragsteller, die an der Grenze auftauchen, werden zurückgeschickt. Dublin III: Keiner der hier ankommt, der nicht aus einem sicheren Land kommt. Über die seltsame Vermehrung derjenigen, die mit dem Flugzeug kommen, müßte man sich getrennt unterhalten.
Handhabung wie in anderen Ländern, die nicht diesen Zustrom erhalten: Nur Sachleistungen. Unterbindung von Überweisungen von Illegalen und Flüchtlingen und Asylbewerbern über Western Union. Wenn der deutsche Steuerzahler durchsichtig ist, muß das für diese Personengruppen erst recht gelten. Aufgefundenes Vermögen wird auf die Hilfeleistungen angerechnet. Sofortige Abschiebung von allen Straftätern. Beschleunigte Verfahren bei der Urteilsfindung.
Verpflichtung zur Mithilfe bei der Identitätsfeststellung.

Renate Genth | Fr., 16. März 2018 - 17:42

Er hat auch von der christlichen Prägung gesprochen. Wohl wahr. Aber was immer wieder vergessen wird, ist die Aufklärung. Die macht das Besondere an europäischer Prägung aus. Und es ist die Aufklärung mit ihrer Vernunfthaltung, die von den Religiösen nicht akzeptiert wird, - übrigens von vielen aus den verschiedenen Parteien auch nicht.
Es irritiert mich sehr, daß wichtige Prägung durch die Aufklärung mit ihren verschiedenen Strömungen unterschlagen wird.

Martin Arndt | Fr., 16. März 2018 - 17:46

Vor 100 Jahren hätte man diese Debatte zum Anlass genommen, in einem wissenschaftlichen Diskurs zu klären, was 'Religion' überhaupt ist. Ob Ex-BP C. Wulff je darüber nachgedacht hat? Ein weiterer Punkt wäre das Verhältnis von Kultur u. Religion gewesen. Welche Religion hat sich z.B. als kulturfeindlich erwiesen? Warum schicken die Wohlhabenden z.B. Pakistans ihre Kinder nicht auf einheimische Schulen bzw. Universitäten, sondern auf die des 'verhassten' Westens? Jede intellektuelle Herausforderung u Differenzierung wird in einem Namen einer repressiven Toleranz vernichtet.

Heinrich Jäger | Fr., 16. März 2018 - 17:54

gehört nicht zu Deutschland sagt der Seehofer ,aber zu Bayern hat doch der Söder gesagt Horst wie denn jetzt ?
Wenn es nicht so traurig wäre könnte man lachen .

Erich Haug | Fr., 16. März 2018 - 18:08

Er ist und bleibt ein Schleimer.
Die AfD hat ihm diese Worte aus dem Mund gedrückt.

Gerdi Franke | Fr., 16. März 2018 - 18:09

Es ist notwendig, dass die Politik dieses Herumgerede zu Flüchtlinfspolitik endlich aufgibt und gezwungen wird, klar Position zu beziehen. Das ist bisher noch nie passiert. Schafft aber die Voraussetzung für die nächste Wahl!

wolfgang spremberg | Fr., 16. März 2018 - 18:24

die speziell die Interessen der türkischstämmigen Mitbürger vertreten ? Hat das nicht was völkisches ?
Wer vertritt die speziellen Interessen der deutschstämmigen Mitbürger ? Oder haben die keine eigenen Interessen ?

Friedhelm Hohl | Fr., 16. März 2018 - 18:35

Solange der Islam geprägt ist von einem Vorrang Mohammeds gegenüber Jesus Christus, und solange Menschen verfolgt werden, die daran glauben, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist, mache ich mein Kreuz bei denjenigen, die diesen Islam -für Deutschland und auch anderswo-
ablehnen.

Werner Schick | Fr., 16. März 2018 - 19:04

Werter Herr Werner,
sie haben die CSU als das erkannt was sie in Wirkichkeit ist eine Wählertäuschungspartei. Wer daran noch zweifelt in Bayern oder anderswo, dem empfehle ich den Artikel von Ansgar Neuhof "Die Zuwanderung: Die Rosstäuscher von der CSU". In diesem Artikel wird von dem Autor deteiliert das heuchlerische und perfiede Verhalten der CSU bezüglich der illegalen Zuwanderung dargestellt. Wer nach Lesen dieses Artikels noch immer diese Partei für wählbar hält, handelt in hohem Maße unverantwortlich gegenüber den Bürgern dieses Landes. Dass sich diese Unverantwortlichkeit auch gegen seine eigenen Nachkommen und sonstigen Familienmitglieder richtet, sollte jedem Wahlberechtigten innerhalb und ausserhalb Bayers bewusst sein.

Bernhard Jasper | Fr., 16. März 2018 - 19:05

Schon wieder der Islam als Medienereignis. Und die gesamte Medienbrache hat wieder ein Thema.
Diese Erweckungserziehung geht einem als Bürger auf den Geist.

Gundi Vabra | Fr., 16. März 2018 - 19:15

Weltweit sind islamistische Bewegungen aktiv die aus ehemals säkulären Staaten islamische Schariastaaten putschen wollen. Prof. Bassam Tibi warnt vor der Naivität im Westen solchen Personen Asyl zu gewähren.
Weiters führt er aus, dass gläubige Muslime in nichtmuslimischen Staaten lebend zwar Rechtsordnung des Staates zu achten haben, sich aber nicht integrieren dürften, sondern im Gegenteil alles daran zu setzen hätten das Land islamischer zu machen, zu missionieren um irgendwann die Mehrheit zu haben.
Da finde ich es nur folgerichtig das Ansinnen fundamentalistischer Muslime zu unterbinden und den Pflock einzuschlagen dass Deutschland eben kein "Haus des Islam" ist.
Es ist der politische Anteil des Islam der unterbunden gehört. Hier etwas zu erreichen und Fehlentwicklungen zu benennen halte ich für zielführend. Moderate, säkuläre Muslime werden sich mit vertreten fühlen, ich habe selbst schon erlebt, wie Frauen aus dem türkischen Kulturkreis richtige Angst vor den Salafisten hatten

Klaus Dittrich | Fr., 16. März 2018 - 19:18

„Wenn über solche Sachen endlich offener diskutiert würde, dann wäre das in der Tat ein großer Gewinn.“
Es ist nicht nur eine Sache des Diskurses – die Ergebnisse zur wissenschaftlichen Integrationsforschung (z. B. R. Koopman im WZB in Berlin) müssen viel stärker publiziert werden!

Islam – seine Kennzeichen sind Kopftücher bis zum zur Burka, sind Rechtsprechung durch sog. Friedensrichter (in Berlin), sind ausgelebtes „Mannstum“ in Form von Körperverletzung.
Diesen Islam brauche ich nicht. Ein Islam, der zur Wandlung fähig ist, könnte zu Deutschland gehören.
Hat Seehofer nicht auf Basis geltenden Rechts(!) sein Löwentum kundgetan?
„Man denke nur an das linksgrün regierte Berlin, wo Ideologie allemal mehr zählt als bürgernahe Politik.“ Volltreffer!

Gerd Steimer | Fr., 16. März 2018 - 19:22

Ich traue ihm nicht mehr! Seit Jahren große Sprüche, große Ankündigungen bis hin zur Drohung. Nichts aber auch gar nichts geschah, am Schluß wurde der brüllende Löwe immer wieder ein Schmusekätzchen.
Oder auch -
Hunde die bellen, beissen nicht!
Viel Lärm um nichts
Sturm im Wasserglas

Kostas Aslanidis | Fr., 16. März 2018 - 19:39

Niemand. Er tut alles was seine Chefin Merkel will. Er will bei den bevorstehenden Wahlen in Bayern, ein paar Stimmen von der AfD holen. Es wird ein Traum bleiben. Der unglaubwürdigste Politiker Deutschlands. Nur Show.ä und viel bla, bla.

Bernhard Jasper | Fr., 16. März 2018 - 19:41

Gehören Katholiken zum preußischem Staat?

Paul Steinhäuser | Fr., 16. März 2018 - 21:16

Auch dank Herrn Drehhofers wiederholtem Einknicken ist es zu spät, die Frage präskriptiv zu beantworten - man kann sie nur noch deskriptiv kommentieren. Mit jedem Tag, an dem die Grenzen sperrangelweit offen sind, wird das Land islamischer.

Selma Palmer | Fr., 16. März 2018 - 21:27

allein mir fehlt der Glaube! Gut gebrüllt, Löwe, aber das hatten wir bei Seehofer doch schon! Bleibt also abzuwarten, was er von seinen neuen Versprechungen wirklich in die Tat umsetzen kann! Und was den damit eingeleiteten Landtagswahlkampf in Bayern angeht: Nicht an seinen Worten - nein - an seinen Taten sollt ihr ihn bemessen!

Michaela Diederichs | Fr., 16. März 2018 - 21:35

Das wird ein lustiger Wahlkampf in Bayern. IM Seehofer - in diesem Zusammenhang schräge, weil in der DDR von anderer Bedeutung - spricht. Die Kanzlerin widerspricht umgehend und vehement. Wie die Bevölkerung das sieht, interessiert die Frau nicht. Die zieht ihr Ding durch auch gegen die Interessen der Menschen, die schon lange hier leben. Man könnte meinen, sie legt es auf einen Bürgerkrieg an. Neue Wähler braucht das Land, weil die alten Wähler nicht mehr so recht mitziehen wollen. Mutti ist sie wohl nur noch für dankbare Flüchtlinge.

Thomas Radl | Fr., 16. März 2018 - 21:35

so, dass Muslime grundsätzlich „neben“ oder „gegen“ den Rest der Bevölkerung leben würden". Was ist das für ein Unsinn? Ständig wird in der Debatte gefordert, nicht zu verallgemeinern und dann kommt eine Floskel, die fast so dumm ist wie der Spruch "... gehört dazu" oder "... gehört nicht dazu". Die Parallelgesellschaften, die sich zunehmend und insbesondere in Ballungsgebieten immer mehr bilden, sind doch ständiges Thema und ein riesiges Problem. Und Silvester 2015/16 auch schon vergessen? Das war nicht "gegen den Rest der Bevölkerung"? Das sehen viele Menschen aber deutlich anders und selbst hier bei CICERO war schon zu lesen, dass das nicht nur solche sind, "die schon länger hier leben", sondern durchaus auch Menschen mit Migrationshintergrund. Also bitte, lassen Sie diese platte Pauschalierung, auch wenn sich ein billiges Hortsi-Bashing daraus herleiten lässt. Oder schwenkt CICERO doch in den Mainstream ein, differenzierte Debatte demnächst unerwünscht, Kommentarfunktion dann aus?

Susan vollmer | Sa., 17. März 2018 - 08:21

Ich nehme an, dass die Positionen abgesprochen sind.

Thomas Schmid | Sa., 17. März 2018 - 08:35

nachvollziehbar, weshalb ein seriöser und kompetenter Journalist wie der Autor auf die Idee kommen kann, das Geschwurbel eines Politikers zu kommentieren, der zig-fach bewiesen hat, dass seine verbalen Flatulenzen im krassen Gegensatz zu seinem Handeln stehen.
Darüber breitet man den Mantel betretenen Schweigens und adelt diese nicht mit ernsthaften Erwägungen zum Zustand dieser unserer Republik oder der unfähigsten Regierung Deutschlands aller Zeiten.
Die "Kampfansage" dieses Wesens ist an die Intelligenz und Lebenserfahrung des denkenden Bürgers gerichtet, mehr nicht.
Mehr kann und darf man dazu gar nicht sagen.

Joachim Wittenbecher | Sa., 17. März 2018 - 08:52

Bayerns MP Söder hat es besser auf den Punkt gebracht, als Herr Seehofer: Der Islam gehört kulturhistorisch nicht zu Deutschland. Der Islam muss folglich an Deutschland angepasst werden (und nicht umgekehrt). Deutschland ist trotz Religionsfreiheit ein weltlicher Staat. Der demokratische Staat steht über der Religion, er erlässt Gesetze und Regelungen hierzu und schließt Verträge mit den Religionsgemeinschaften. Deutschland hat im Umgang mit dem Islam weitreichende Vorleistungen gebracht, z.B. millionenfache Aufenthaltsgenehmigungen, Einbürgerungen und das Recht der Religionsfreiheit nach Grundgesetz. Alle Freiheitsrechte finden Ihre Grenze da, wo die Rechte anderer beschnitten werden. Deshalb muss ein gesellschaftlich konsensfähiger Islam sich in wichtigen Punkten anpassen, z.B. Anerkennung des übergeordneten weltlichen Staates und der weltlichen Gesellschaft, Gleichberechtigung der Frau. Religiös inspirierte Verschleierungen sind ein Verstoß gegen die Gleichberechtigung.

Ron Barker | Sa., 17. März 2018 - 09:19

Wäre es nicht zunächst besser etliche Merkmale des Islams zu nennen und wie diese mehrheitlich von Muslimen als Lebensethos aufgefasst werden, und dann abwägen ob diese Eigenschaften ebenfalls zu westlichen sozialen, kulturellen und politischen Gesellschaftsformen zugerechnet werden können, eher pauschal die Zugehörigkeit lauthals verkündet? E.g., Antisemitismus:
Siehe:

https://www.cicero.de/innenpolitik/antisemitismus-judentum-islam-trump-…

Ergo, gehöre dann Antisemitismus, Frau Merkel et alia, nun offiziell zu Deutschland, gar EU oder Europa? Und Frauengleichberechtigung? Trennung von Kirche und Stat? Kinder-Ehe, und so weiter?

Eduard Schilling | Sa., 17. März 2018 - 09:58

Herr Seehofer, hätte die schwarz, linke Minna, vor einigen Monaten in die Wüste verbannen können. Leider hat er sich durch seine Widersprüche, ins Abseits gestellt, und nun glaubt in keiner mehr. Selbst daran Schuld!

Gunther Siegwart | Sa., 17. März 2018 - 09:59

Ob der Islam zu Deutschland gehört, die dümmste Aussage eines deutschen Bundespräsidenten einer deutschen Kanzlerin, hat nichts mit der Zahl der hier lebenden MUslime zu tun. Viel entscheidender ist die Frage, welche Werte, welche Vorstellungen von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, dem Umgang mit Frauen, Homosexuellen, der Gültigkeit von Recht und Gesaetz, vom Grundgesetz der Islam hat.
Und da trennen den Islam und die säkulare Demokratie in Deutschland Welten.
Das heißt: Der Islam gehört nicht zu Deutschland.

Jörg Meyer | Sa., 17. März 2018 - 10:00

Es ist empirisch bewiesen, dass sich die Auseinandersetzung mit den Äußerungen Seehofers nicht lohnt, denn er hat sie im Folgemonat entweder vergessen, oder sie bleiben heiße Luft. Nur zur Erinnerung: Vor ein paar Monaten hat der Herr, der seinerseits Eide geleistet hat, noch den Verfassungsbruch(!) konstatiert, und tritt jetzt ungerührt in diese Regierung der Eidesbrecherin ein. Absurd, das Ganze. Ich finde, der Cicero sollte sich Energie lohnenderen Diskussionsbeiträgen widmen.

Dr. Heinz Korte | Sa., 17. März 2018 - 10:51

Reaktion auf Aussage Seehofer beweist, Reizwort für bestimmte gesellschaftliche Kreise.
Drehen wir die Aussage um: Islam gehört zu Deutschland und versuchen die Konsequenzen zu erfassen.
Bedeutet: Der Wertekanon insgesamt des Islam gehört zu Deutschland.
Ohne ins Detail zu gehen, die Werte des Kanons zu erfassen und mit unseren Vorstellungen zu vergleichen (adaptierbar iS Integration?) hier nur ein zentrale Frage, deren Antwort schon in unserer Welt noch kontrovers diskutiert wird:
Wie steht es mit der Rolle der Frau im Islam?
Gehört deren islamisch geprägtes Verständnis zu Deutschland?
Ja, wenn man Parallelgesellschaften akzeptiert und auf eine wertorientierte Integration in den wichtigsten gesellschaftlichen Lebensbereichen verzichtet.
Die Protagonisten der These, der Islam gehöre zu Deutschland , sollten das Thema einfach nur zu Ende denken und ihren Denkapparat aktivieren bevor sie ihrem Empörungsapparat medienwirksam anwerfen.

Heinrich Niklaus | Sa., 17. März 2018 - 11:19

„Der Islam gehört zu Deutschland“ Christian Wulf, Alt-BuPräs). Ständig wird um die Richtigkeit dieser Aussage gestritten. Warum wird sie nicht einmal geklärt? Das muss doch möglich sein.
Wenn es um die geistig-rechtlichen Fundamente Deutschlands geht, müsste der Islam mit seinen geistigen Fundamenten doch einzuordnen sein.

Der Islam, von Mohammed gestiftet, gründet auf dem Koran. Dabei bilden die Texte der Hadithe die Überlieferungen. Und die sich aus diesen Texten ergebenden Normen werden in ihrer Gesamtheit als Scharia zusammengefasst.

Betrachtet man nun einmal die Menschenrechte in der Verfassung des säkularen Deutschland mit dem was man in der islamischen Welt darunter versteht, stößt man auf die Kairoer Erklärung der Menschenrechte von 1990.

Heinrich Niklaus | Sa., 17. März 2018 - 11:21

In der Kairoer Erklärung wird beispielweise auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit garantiert. Aber: …Jeder Staat ist verpflichtet, dieses Recht zu schützen, und es ist verboten, dieses Recht zu verletzen, außer wenn ein von der Scharia vorgeschriebener Grund vorliegt.“

Die Artikel 24 und 25 unterstellen alle in der Kairoer Erklärung der Menschenrechte genannten Rechte und Freiheiten, nochmals ausdrücklich der islamischen Scharia und benennen die Scharia als „einzig zuständige Quelle für die Auslegung oder Erklärung jedes einzelnen Artikels dieser Erklärung“.

Daraus folgt doch eindeutig: Die geistigen Grundlagen des Islam können nicht zum geistigen Fundament Deutschlands gehören. Dass die hier lebenden Muslime zu Deutschland gehören ist ebenfalls eindeutig. Aber: Hier gilt das Grundgesetz und nicht die Scharia.

Klaus Funke | Sa., 17. März 2018 - 12:20

Das Ganze ist ein Scheingefecht, wie es so viele zwischen den beiden gegeben hat. Mehr nicht.

Mathias Trostdorf | Sa., 17. März 2018 - 12:45

Wie meine Mitkommentatoren denke auch ich, daß der gestrige Auftritt Seehofers den bevorstehenden Wahlen in Bayern geschuldet ist. Aber seis drum.
Ich würde in diesem Zusammenhang immer drauf hinweisen, daß es ja in keinem der etwa 50 muslimisch geprägten Länder so etwas wie Demokratie gibt, und deshalb die Frage stellen, warum das gerade bei uns vereinbar sein soll?

Holger Buck | Sa., 17. März 2018 - 14:14

Solange man von bestimmten Migrantengruppierungen zu hören bekommt, dass sie deutsche Gesetze und deutsche Verträge nicht beachten, kann man eine Integration vergessen unabhängig von einer Religion. Die Diskussion ob der Islam Teil unserer Kultur ist meines Erachtens reines Schattenboxen

Rolf Pohl | Sa., 17. März 2018 - 14:29

... landete bisher noch stets, sozusagen als gemütlicher Bettvorleger, in Diensten seiner Kanzlerin.

Hans Pauckert | Sa., 17. März 2018 - 15:40

Diesem Nachfolger traue ich weder Kampf noch einen Masterplan zu.
Das was de Mazière auf den Weg gebracht hat, wird jetzt wieder mit einer alten Diskussion beerdigt.
Gefährder, Verbrecher, usw. gehören hinter Gitter oder außer Landes unabhängig Ihres Glaubens.

franz mlynek | Sa., 17. März 2018 - 16:55

jedes wort aus diesem munde ist gelogen!
der kann sich schneller drehen, als eine zentriefuge!

Reiner Jornitz | Sa., 17. März 2018 - 17:33

Wenn nicht jetzt der letzte Bio-Deutsche aufgewacht ist , dem ist nicht mehr zu helfen. Ich wohne in Bayern und bekomme die Politik hautnah mit . Sei es Söder oder Seehofer und große Teile der CSU die mit Vetternwirtschaft dieses Land regiert haben und diese beiden Herren haben ein Rückgrat das einem Gummibärchen sehr nahe steht! Gute Werbeikonen für die Firma HARIBO . Das hat der bayerische Wähler schon kapiert. Ich war Wahlbeobachter 2017 da erreichte die AFD bei uns über 16% der Stimmen! Viele Leute haben auch noch die AFD in der Zwischenzeit beobachtet. Diese werden im Herbst handeln . Und in Hessen wird es auch nicht anders sein. Für Mutti wird es eng! sehr eng !!

Damian Nowak | Sa., 17. März 2018 - 20:37

Das alles ist nur Augenwischerei. Nicht mehr , nicht weniger.

Manfred Gimmler | So., 18. März 2018 - 02:28

Eine martialische Überschrift, die sich nach Stunden ebenso im Mediennebel verlieren wird wie all das aufgeregte, seichte Gewäsch um die Integration der Migranten. Diese Zuwanderer finden doch hier in Deutschland – zumindest bis jetzt – als Zufluchtsort eine funktionstüchtige Demokratie vor, die sich über Jahrzehnte bewährt hat.

Anpassungsprozesse sind somit von den Deutschen nicht zu erbringen. Warum auch? Wer nun als Moslem gerne mit lukrativen Sonderangeboten verwöhnt werden möchte, sollte sich doch als Zufluchtsort einen islamisch geprägten Staat aussuchen – es soll ja darunter auch ganz reiche geben, wo Brüder und Schwestern im Glauben nach den Vorgaben des Korans mit Barmherzigkeit empfangen werden.

Übrigens: Integrationsspezialisten können sich meinetwegen den Mund fransig reden. Der Koran und beispielsweise Art 4 GG sind und bleiben für mich unvereinbar. Strenggläubige Moslems müssen es endlich begreifen – in unserem Land ist und bleibt Religion eine Privatangelegenheit.

helmut armbruster | So., 18. März 2018 - 08:58

bzw. gehört nicht dazu? mit welchen Kriterien wird da gemessen? Wer bestimmt, welche Kriterien gelten und welche nicht?
Wenn alles, was in Vergangenheit oder Gegenwart deutschen Boden erreicht hat, sich dort zumindest eine Zeitlang etabliert hat, dann gehört auch folgendes zu Deutschland:
Die Römer, Amphitheater, Hunnen, Nibelungen, Wikinger, Ungarn,Kreuzritter, Religionskriege, Kaiser und Könige, Absolutismus, Hexenverfolgung, Napoleon, Preußen, Königstreue, Faschismus, NSDAP, Hitlerjugend, Soldatentugenden, Judenmord, Demokratie, real existierender Sozialismus, usw. usf...
So kommen wir doch nicht weiter!
Gibt es denn nichts und niemand, der diesen opportunistischen und gedankenlos daher schwätzenden Politikern das Maul stopfen könnte?

Cornelius Angermann | So., 18. März 2018 - 12:03

„Denn es ist ja weder in Bayern noch im finsteren Preußen so, dass Muslime grundsätzlich „neben“ oder „gegen“ den Rest der Bevölkerung leben würden.“

Und woher kommen dann die Parallelgesellschaf-ten, in denen nur arabisch oder türkisch gesprochen wird? Warum grenzen sich die meisten Muslime von den „Ungläubigen“ ab? Ist das keinen Segregation, vulgo „neben“ oder „gegen“ den Rest der Bevölkerung leben?

"Und dass er sich jetzt ausgerechnet mit den „muslimischen Verbänden an einen Tisch setzen und den Dialog suchen“ will, ist auch nicht gerade vielversprechend."

Womit Sie selbst den Beweis selber liefern, dass es ein muslimisches „neben“ oder „gegen“ den Rest der Bevölkerung gibt, denn sonst müsste man mit ihnen nicht separat verhandeln.

Oder gibt es vielleicht ein Juden-Konferenz, eine Hindu-Konferenz, eine buddhistische Konferenz etc? Ist mir nicht bekannt. Die einzige Judenkonferenz, die ich kenne, war eine Schande für Deutschland, genannt Wannsee-Konferenz.

Christiane Bohm | So., 18. März 2018 - 13:52

Das war mal wieder ein echter Horst. Aber das Thema muss angesprochen werden und ist ausbaufähig. Islam : der von Frau Artes`oder der ihrer Feinde, die sie offen mit dem Tode bedrohen. Natürlich muss für das Christentum die gleiche Frage für die Türkei gestellt werden.

Rudi Ehm | So., 18. März 2018 - 16:07

Die Einseifung der bayrischen Wähler hat begonnen. Wer glaubt denn noch einem Seehofer? Erst wenn bis zur Bayernwahl 50 bis 100 Tausend Illegale abgeschoben wurden und ernsthafte Grenzkontrollen Wirksamkeit zeigen, dann wird ein Schuh draus. Aber nur mit Worten die AFD- Wähler zurückholen, das wird nicht klappen. Denn bis zur Bayernwahl kann oder muss jeder mal in die Lokalzeitung gucken, aufs Amt, Abendspaziergänge ausfallen lassen, Pfefferspray besorgen, Anzeige stellen und einfach nur mal einen Nachmittag in der Stadtmitte Kaffee trinken und die Augen offenhalten.

Karl Schneider | So., 18. März 2018 - 16:18

Weil der Innenminister Seehofer anderer Auffassung ist als die Kanzlerin und die SPD-Minister im Kabinett, ist noch lange kein Grund zur Diffamierung. Gerne werden Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen von der schreibenden und moderierenden Meinungsmacherzunft. das ist ein altes Spiel und durchschaut. Meiner Ansicht nach hat der Islam tatsächlich nichts mit Deutschland zu tun, ist aber durch die Religionsfreiheit geschützt. Die Muslime in Deutschland sind ja auch kein Problem im täglichen Miteinander, es sind die Islamisten, die Radikalvertreter dieser Religion, die die deutsche Rechtsordnung nicht anerkennen und ein Sonderrecht für sich fordern, offen oder verdeckt. Es muss von den drei Gewalten in unserem Staat unmissverständlich klar gemacht werden, dass in Deutschland deutsches Recht gilt. Hier darf es keine Ehrenmorde, keine Zwangsehen, keine Vielehen, keine Kinderehen, und keine Unterdrückung von Frauen und Mädchen geben, ob das einigen Meinungsmachern nun passt oder nicht.

Helmut Bachmann | So., 18. März 2018 - 19:35

Seehofer könnte - und das wäre einfach zu schön, um wahr zu sein - die "Rache" an Merkel vollziehen und ihre Amtszeit jederzeit beenden. Dazu muss er nur machen, was er behauptet tun zu wollen. Sich entlassen lassen und die CSU aus der Regierung führen. Merkel wäre weg, Neuwahlen mit einem noch nicht zu benennenden CDU Chef könnten dann interessant werden. Es gäbe endlich eine Richtungsentscheidung. Er polarisiert richtig und gut. Er muss dabei bleiben.

Siegfried Marquardt | So., 18. März 2018 - 20:42

Geistiger Rückfall hinter die Aufklärung!

Die Äußerung von Herrn Horst Seehofer, seines Zeichens Innenminister der Bundesrepublik Deutschland und Chef des neuen „Heimatmuseums“ (Seehofers eigene Worte auf der Pressekonferenz zur Vorstellung seiner Vorstellungen), der Islam gehöre nicht zu Deutschland, stellt faktisch einen eklatanten geistigen Rückfall hinter die humanistische (deutsche) Aufklärung dar. Da war der deutsche Dichter Gotthold Ephraim Lessing mit seinem dramatischen Gedicht „Nathan der Weise“ vor über 200 Jahre bereits geistig gereifter und bedeutend weiter im Denken wie Herr Seehofer. Da war vor 200 Jahren Johann Wolfgang von Goethe mit seinem „West-Östlichen Divan“ geistig bedeutend weltoffener und weiterentwickelter wie Herr Seehofer. Und Wilhelm der II integrierte vor 100 Jahren sogar Muslime in das Deutsche Heer im Ersten Weltkrieg! Natürlich gehören die Muslime und damit der Islam zu Deutschland, weil sich bereits seit 100 Jahren Muslime in Deutschland befinden!

Reiner Gehret | Mo., 19. März 2018 - 08:30

Es ist Montagmorgen, danach. Seit Tagen eine kleine persönliche Wendung: Ist nicht J.-C. Juncker das beste Beispiel dafür, dass man auch bei "Konservativen" v.a. jene linke Touren findet, die nichts anderes als krumme Touren sind? Und dass der Westen gegenüber dem linken Spieler im Osten u.a. deshalb so chancenlos ist - wegen solcher ekelhaften Falsch-Spielereien? Kann es sein, dass da gestern abend im Bericht aus B. ein aus München zugeschalteter ehem. Landesvater ziemlich aufrecht und ruhig angedeutet hat, dass für ihn - und viele andere - offenbar das Nicht-linke und Geradlinige nach wie vor lebt? Und dass viele davon ausgehen sollten, dass es auch überleben kann? Nach der langen Berliner Vorgeschichte ist klar, wohin die Reise gehen muss. Trotzdem war ich überrascht und ein wenig berührt.

Gunther Siegwart | Mo., 19. März 2018 - 12:03

Das Thema ist doch nicht Seehofer.
In Deutschland leben 4 Mio Muslime. Das ist eine Begründung dafür, dass der Islam zu Deutschland gehört?
In Deutschland haben 20% der Deutschen eine antisemitische Einstellung. Gehört der Antisemitismus zu Deutschland?
In Deutschland gibt es immer noch Faschisten. Gehört der Faschismus zu Deutschland?
Für viele Muslime in Deutschland ist ihre Religion wichtiger als das Grundgesetz. Viele Muslime in Deutschland befürworten die Scharia.
Es gibt Ehrenmorde, Anschläge auf Juden.
Muslimisch-arabische Clans beherrschen mehrere deutsche Großstädte, um kriminelle Handlungen durchzuführen. Der Islam gehört zu Deutschland?